Wie erstelle ich eine Crowdfunding – Kampagne?

Wie erstelle ich eine Crowdfunding - Kampagne?

Der neudeutsche Begriff Crowdfunding ist eigentlich gar nicht so neu. Zumindest die Tätigkeit die der Begriff umschreibt. Beim Crowdfunding, oder beim Crowdsupporting hilft eine Vielzahl von Personen, eine Idee oder ein Projekt zu finanzieren. Als Dank wählen Unterstützer eine Gegenleistung oder sie unterstützen ein Projekt sogar ohne etwas dafür zu erhalten. Das allererste Crowdfunding wurde bei der Errichtung der Freiheitsstatue in New York lanciert. Personen, die an den Aufbau der Statue in der Bucht vor der Stadt mitzahlten, wurden namentlich in der New York Times aufgeführt. Auf diese Weise kamen innert kürzester Zeit über 100’000 $ von mehr als 120’000 Unterstützern zusammen.

Im folgenden Abschnitt wird aufgezeigt, was es bei einem Crowdfunding-Projekt zu beachten gilt, um es erfolgreich abzuschliessen. Insgesamt müssen vier wichtige Punkte beachtet werden.

  1. Vorbereitung

Das eigentliche Projekt beginnt weit früher als beim eigentlichen Sammelstart. Eine seriöse Planung ist dabei entscheidend, bei welcher klar ist, wer was wann macht. Ein erfolgreiches Projekt verknüpft man am besten mit einem Storytelling, einer Botschaft, die man verbreiten möchte. Projekte mit einer Botschaft, einem emotionalen Hintergrund oder einem Bedürfnis haben in der Regel einen einfacheren Stand. Damit diese Botschaft verbreitet wird, braucht es Partner. Dies sind üblicherweise die Medien und natürlich auch die sozialen Netzwerke. Die bekanntesten wie Facebook oder Instagram sind beim Crowdfunding gar nicht mehr wegzudenken. Über sie können vor, während und nach dem Sammelprojekt effizient Inhalte gepostet werden.

Unterstützer von Projekten erhalten für ihr Investment jeweils eine Gegenleistung. Bei diesen sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Jedoch sind exklusive oder limitierte Gegenleistungen, sowie Gegenleistungen von hohem symbolischem Wert besonders attraktiv.

Der letzte und wahrscheinlich wichtigste Punkt der Vorbereitung ist die Community. Diese muss im Vornherein aufgebaut werden, so dass bei Projektstart bereits eine stattliche Community besteht, die das Projekt unterstützt und über eigene Kanäle ebenfalls weiterträgt.

2.Projektlaunch

Ein Projekt soll mit einem Paukenschlag, einem Feuerwerk gestartet werden. Hier ist es von Vorteil, wenn die Bekanntmachung des Projektes nicht nur Community-intern, sondern auch Community-extern geschieht. Hier eignen sich die sozialen Medien besonders gut, um mit einem Projekt viral zu gehen. Dazu kann auf die Hilfe von Personen und Organisationen zurückgegriffen werden, die bereits ihr eigenes, grosses Netzwerk haben.

3. Projektdynamik

Damit dem Projekt nach der intensiven Startphase nicht die Luft ausgeht, muss man die Community während der Kampagnenzeit stets informieren und mit Content bedienen. Man muss im Gespräch bleiben. Dies kann auf vielseitige Weise geschehen, mit Blogbeiträgen über Projektnews, mit einem Newsletter, mit Posts in den sozialen Medien, mit Kurzclips mit Testimonials. So kann verhindert werden, dass das Interesse an einer Spende nicht plötzlich abflacht und erlischt.

4. Projektabschluss

Das wichtigste, wenn das Projekt erfolgreich abgeschlossen ist: Danke sagen, und zwar persönlich. So gibt man den Unterstützerinnen und Unterstützern das Gefühl der Wertschätzung. Wichtig ist auch, dass die versprochenen Gegenleistungen unmittelbar nach Projektabschluss versendet, bereitgestellt, oder eingelöst werden können. Es bietet sich auch an, Personen, oder Organisationen, die einem mit grösseren Beträgen unterstützt haben, für einen Abschlussevent einzuladen. So kann der direkte, unkomplizierte und persönliche Kontakt, der während der Kampagne online geführt wurde, auch in die reale Welt überführt werden.

Crowdfunding in der Schweiz

In der Schweiz wurden im Jahr 2018 CHF 516.6 Millionen (+38%) via Crowdfunding vermittelt. Der Markt überschritt damit erstmals die Schwelle einer halben Milliarde Schweizer Franken. Seit der Gründung der ersten Crowdfunding-Plattform in der Schweiz vor elf Jahren wurde mittels Crowdfunding CHF 1.085 Milliarden vermittelt. Das grösste Wachstum von 2017 auf 2018 verzeichnete der Bereich Crowdinvesting (+52%, auf CHF 204.9 Mio.), gefolgt von Crowdlending (+40%, auf CHF 261.9 Mio.), Invoice Trading (+3% auf CHF 24.3 Mio.) und Crowdsupporting/Crowddonating (-12%, auf CHF 25.6 Mio.). Über 130‘000 Personen haben im Jahr 2018 in der Schweiz ein Crowdfunding-Projekt unterstützt. Im Jahr 2018 wurden im Crowdsupporting/Crowddonating von 2’431 lancierten Kampagnen 1’644 Kampagnen finanziert. Dies entspricht einer Erfolgsquote von 68 Prozent. 37 Crowdfunding Plattformen waren in der Schweiz per Ende April 2019 aktiv.

Die bekanntesten Crowdfunding Plattformen sind dabei Funders, I care for you, lokalhelden, i believe in you, oder 100 days.