Vorwort zum Jahresbericht 2020

 

Noch selten war es so schwierig, selbständig zu sein.

Die Selbständigkeit sucht man auch, weil man sich insbesondere ein selbstbestimmtes Berufsleben erfüllen will. Und dann kommt eine Krise, bei der man als Unternehmer/in diese Selbstbestimmung verliert, weil der Staat im Interesse der Gesellschaft die Wirtschaftsfreiheit einschränken muss.

Das Verständnis für diese Einschränkung ist auch bei den Unternehmern/innen vorhanden – auch wenn es unterschiedliche Ansichten und Meinungen zur Ausgestaltung gibt. Bei vielen Unternehmern/innen führte diese fremdbestimmte Beschränkung allerdings zu Existenzängsten, schlaflosen Nächten, Frust und sogar Ärger. Es ist zwar allen Unternehmern/innen bewusst, dass eine Selbständigkeit immer mit Chancen und Risiken verbunden ist. In diesem Fall ist es aber schwierig zu akzeptieren, dass man unverschuldet in eine finanzielle Krise geraten ist.

Viele Unternehmen hatten aufgrund externer Faktoren (Frankenstärke, Online-Handel, Einkaufstourismus) ohnehin ein schwieriges wirtschaftliches Umfeld – und dann kam noch diese Krise. Obwohl der Staat versucht hat, die grössten finanziellen Schäden zu lindern, werden viele Unternehmen aufgeben müssen. Und damit ist bei vielen Unternehmern/innen der Verlust ihrer Altersvorsorge verbunden, weil sie ihr gesamtes Vermögen in die Firma gesteckt haben und somit alles verlieren.

Für mich war es immer schon schwer zu ertragen, dass die Wertschätzung des Unternehmertums in der Gesellschaft einen so geringen Stellenwert hat. Unser Wohlstand hängt schliesslich davon ab, dass wir genügend gut bezahlte Arbeitsplätze in der Privatwirtschaft zur Verfügung stellen. Ohne eine erfolgreiche Privatwirtschaft kann der Staat seine Aufgaben nicht finanzieren. Die Privatwirtschaft finanziert diesen nämlich direkt oder indirekt über Steuern, Abgaben, Sozialleistungen, Mehrwertsteuer, Löhne, Investitionen und Konsum.

Trotz all diesen Schwierigkeiten und teils fehlender Wertschätzung seitens der Gesellschaft empfehle ich den Arbeitnehmenden, dass sie den Schritt in die Selbständigkeit wagen. Ja, es wird schlaflose Nächte geben. Ja, auch am Wochenende kann man nicht einfach „abschalten“. Ja, fast jeden Tag überlegt man sich, was es noch zu tun gibt oder wie man zum nächsten Auftrag kommt. Ja, man ärgert sich über die vielen (amtlichen) Hindernisse, die zu beseitigen sind. Aber – und dies ist wesentlich – das Arbeitsleben wird interessanter, abwechslungsreicher und selbstbestimmter. Eine Umfrage hat ergeben, dass 90% der Unternehmer/innen mit ihrem unternehmerischen Berufsleben zufrieden oder sehr zufrieden sind. Wenn das kein Ansporn zur Selbständigkeit ist?! Und noch eine kurze Anmerkung zu dieser Umfrage: lediglich 11% der Teilnehmenden wurden durch den finanziellen Erfolg motiviert.

Wir als Startup Pilatus sind das Tor zu dieser Selbständigkeit.  Mit jedem erfolgreiche Startup werden neue Arbeitsplätze geschaffen. Und diese stellen wiederum das Fundament unseres Wohlstandes dar. Somit führt eine Selbständigkeit zu einem zufriedenen Berufsleben und zu Wohlstand in der Gesellschaft.

Startup Pilatus ist sehr erfolgreich unterwegs. Aktuell ist unsere verfügbare Fläche von 2’000 m2 voll vermietet. Dies zeigt doch eindrücklich, dass Startup Pilatus mit seinem Angebot und Zweck ein starkes Bedürfnis abdeckt und viele Startups unsere Unterstützung beim Start in die Selbständigkeit nutzen.

Viele Personen tragen zu diesem Erfolg bei. Speziell zu erwähnen gilt es diesbezüglich meine Vorstandskollegen, die Prüfungskommission und die beiden Revisoren/innen. All diese Personen arbeiten ehrenamtlich für unseren Verein. Mein Dank gilt aber auch Emmanuel Hofer und seinem Team für die Geschäftsführung.

Freundliche Grüsse


Jost Ettlin, Präsident

Jost Ettlin, Präsident